Beihilfevorschriften: Adipositas (Übergewicht/Fettleibigkeit)

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Indikationen und Schwerpunkte von beihilfefähigen Kliniken:

Adipositas

Unter Adipositas versteht man "Übergewicht" bzw. Fettleibigkeit. Fettsucht oder Obesitas ist eine Ernährungs- und Stoffwechselkrankheit mit starkem Übergewicht und positiver Energiebilanz, die durch eine über das normale Maß hinausgehende Vermehrung des Körperfettes mit häufig krankhaften Auswirkungen gekennzeichnet ist.

Nach der WHO-Definition liegt eine Adipositas bei Menschen ab einem Körpermasseindex (BMI) von 30 kg/m² vor. Dabei wird in drei über den BMI voneinander abgegrenzte Schweregrade unterschieden. Indikatoren für den Anteil von Körperfett und dessen Verteilung sind der Bauchumfang und das Taille-Hüft-Verhältnis.

Ursachen

Adipositas tritt gehäuft in industrialisierten Ländern auf, insbesondere unter Lebensbedingungen, die durch wenig körperliche Arbeit bei gleichzeitigem Überfluss an Lebensmitteln geprägt sind. In den letzten Jahren sind aber auch Schwellenländer zunehmend betroffen.

Zahlreiche Studien haben den Zusammenhang zwischen BMI und Nahrungsaufnahme untersucht.Es gab allerdings klare Hinweise darauf, dass die untersuchten Menschen meist zu viel Fett – insbesondere zu viele gesättigte Fettsäuren – und zu wenig Vitamine und Mineralstoffe zu sich nahmen.

Die wichtigsten Ursachen sind: Überernährung und Bewegungsmangel. Zu viel und falsche Ernährung einerseits – zu wenig Bewegung (Energieverbrauch) andererseits – führen zu Überschuss bei der individuellen Energiebilanz eines Menschen. Per Lebensmittel zugeführte und nicht verbrauchte Energie wird letztlich in Fettdepots gespeichert. Bei der Ernährung scheinen zuckerhaltige Getränke eine wichtige Rolle zu spielen.

Gesundheitsratgeber: Übergewicht

Zwei Drittel sind übergewichtig

Zwei Drittel der Deutschen sind übergewichtig, wobei vor allem bei Kindern und Jugendlichen die Neigung zu Übergewicht zunimmt. Das Ergebnis einer Münchener Studie ergab, dass zwölf Prozent der 7- bis 10-Jährigen ein massiv erhöhtes Körpergewicht aufwiesen. Diese Entwicklung ist weltweit dort zu beobachten, wo der Bevölkerung Lebensmittel unbegrenzt und in verführerischer Auswahl zur Verfügung stehen.

Die Neigung zu Übergewicht steigt mit dem Alter stetig an. Sind von den 18- bis 24-Jährigen nur etwa 20 Prozent übergewichtig, sind es bei den 55- bis 64-Jährigen zwischen 70 und 80 Prozent. Die gleiche Tendenz besteht für Adipositas, einer schweren und krankmachenden Form des Übergewichts. Als Faustregel wenden die meisten Menschen die bekannte Broca-Formel zur Bewertung des Gewichts an (Körperlänge minus 100).

Ursachen von Übergewicht

- Energiehaushalt des Körpers
Der Grundumsatz ist die Energie, die zum Aufrechterhalten aller Körperfunktionen in Ruhe benötigt wird. Er macht 50 bis 70 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus. So hat beispielsweise eine 25-jährige Frau mit 60 kg Körpergewicht einen Grundumsatz von ca. 1.450 kcal/Tag. Die Höhe des Grundumsatzes hängt vor allem von der Muskelmasse ab. Der Grundumsatz eines Menschen nimmt mit dem Älterwerden ab.
- Bedeutung der Vererbung
Übergewicht ist zu etwa einem Drittel erblich bedingt. So wird beispielsweise der Grundumsatz zu einem gewissen Grad erblich festgelegt. Deswegen ist auch zu erklären, wenn Menschen bei gleicher Kalorienzufuhr völlig unterschiedlich mit ihrem Gewicht reagieren können. Nach der „Set point-Theorie" steuert der menschliche Organismus immer wieder auf sein individuelles Gewicht hin. Manchmal liegt dieses Gewicht etwas über, manchmal etwas unter dem Idealgewicht.
- Verändertes Ernährungsverhalten
Die Ernährungsgewohnheiten haben sich in den Industrieländern erheblich gewandelt. Die Veränderungen stehen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen in einem direkten Zusammenhang mit der Zunahme der Übergewichtsproblematik. So bestand die Nahrung noch um die Jahrhundertwende in Deutschland aus etwa zwei Drittel Kohlenhydraten und nur einem Fünftel aus Fett. Heute dagegen wird viel mehr Fett verzehrt. So stammt fast die Hälfte der gesamten Nahrungsenergie aus Fett und dies überwiegend mit tierischer Herkunft.
- Familie und soziale Herkunft
Familie und soziale Herkunft beeinflussen in erheblicher Weise die Entstehung von Übergewicht. Insbesondere über die Frage, in welchen Gesellschaftsschichten Übergewicht häufiger vorkommt, gibt es recht unterschiedliche Meinungen. Übergewicht kommt in niedrigeren sozialen Schichten häufiger vor.
- Umwelt
Stadt- und Gemeindeverwaltungen legen mittlerweile besonderen Wert darauf, eine autofreundliche Stadt zu sein. Für Spielplätze, Sportstätten und Schwimmbäder werden längst nicht mehr so hohe Finanzmittel wie in den 70er-Jahren eingesetzt. Eine der Folgen: Kinder sitzen den ganzen Tag vor dem Fernseher bzw. vor dem Computer. Dieser Bewegungsmangel begünstigt die Entstehung von Übergewicht.
- Essverhaltensstörungen

Mit dem Schlankheitsideal ist ein sprunghafter Anstieg von Essverhaltensstörungen zu beobachten. Wichtigste Störungen sind:
- Magersucht und Ess-Brech-Sucht (Bulemie)
- gezügeltes Essverhalten
- Essanfälle (Binge Eating)
- prämenstruelles Syndrom
- Bewegungsmangel.

Der Anteil der Energie, die wir für Bewegung aufbringen, ist um durchschnittlich 200 kcal bis 400 kcal zurückgegangen. Fehlende körperliche Aktivitäten führen in zweifacher Hinsicht zu einer positiven Energiebilanz:

Es werden mehr Kalorien aufgenommen, als man tatsächlich verbraucht. Es werden durch den Bewegungsmangel weniger Kalorien vom Körper verbrannt.

Der Körper baut bei zu wenig Muskelmasse ab, was zum einen die Bildung von Fettzellen fördert und zum anderen den Grundumsatz senkt, was wiederum die Entstehung von Übergewicht begünstigt.

Folgen von Übergewicht

Ab einer bestimmten Ausprägung von Übergewicht nimmt die Häufigkeit von verschiedenen Erkrankungen zu und die Lebenserwartung ab. Allein durch eine gesunde Ernährungsweise und eine angemessene Nahrungsaufnahme kann das Risiko einer solchen Erkrankung reduziert werden. Das Problem liegt darin, dass ein falsches Ernährungsverhalten erst nach langer Zeit zu gesundheitlichen Einschränkungen führt. Junge Menschen verspüren kaum einen körperlichen Nachteil, wenn sie sich zu reichhaltig, zu fett oder zu vitaminarm ernähren. Die Konsequenzen werden zu Zeiten des Wohlbefindens erfolgreich verdrängt, doch da viele Erkrankungen irreversibel sind, hilft späte Reue oft nicht mehr. Um spätere Erkrankungen zu vermeiden, muss rechtzeitig – also schon im frühesten Kindesalter – darauf geachtet werden, dass eine gesunde Ernährungsweise selbstverständlich ist. Dabei kommt der Ernährungserziehung bereits im Kindergarten eben so viel Bedeutung zu wie dem familieninternen Ernährungsverhalten.

Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung

Das Angebot an Reduktionsdiäten ist vielfältig. Von Trennkost bis Blutgruppendiät, von Formula-Diäten wie Slim-Fast oder Multaben bis zur Magic-Soup, alle diese Methoden versprechen den lang ersehnten und doch oft seit Jahren unerreichten Gewichtsverlust. Das versprochene Ziel halten Crash-Diäten und Außenseiterdiäten nie. In Zeitschriften finden Leser regelmäßig Rezepte und Tipps, doch tritt selten ein dauerhaftes Wunschgewicht ein. Diese Diäten schaffen es zwar immer wieder, die Motivation der Übergewichtigen zu schüren und für eine Weile gelingt es den Abnahmewilligen auch, die Regeln zu befolgen. Doch das Durchhaltevermögen ist nicht von Dauer, danach ist ein Rückfall in alte Gewohnheiten fast sicher. Um eine dauerhafte Gewichtsreduktion zu erreichen, gibt es keine Wundermittel, sondern nur einige wenige Regeln, die nicht nur während der Zeit des Abnehmens, sondern für immer beachtet werden sollten. Während der Diät sollte die Kalorienzufuhr etwa 1.000 bis 1.500 Kilokalorien betragen. Ist das gewünschte Gewicht erreicht, können Sie die Zufuhr langsam wieder steigern. Doch auch dann sollte die Nahrung auf folgenden Grundsätzen basieren:
- Essen Sie mehr Kohlenhydrate.
- Essen Sie reichlich Ballaststoffe.
- Essen Sie viel Obst und Gemüse.
- Essen Sie weniger Fett.
- Genießen Sie das Essen.
- Bewegen Sie sich regelmäßig.


Viele sozio-kulturelle Faktoren begünstigen über Fehl- und Überernährung sowie Bewegungsmangel die Entwicklung von Übergewicht:

- Sitzende Tätigkeit
- Geringe Bewegung (Auto, Fahrstuhl, Rolltreppe)
- Passive Freizeit (Fernsehen, Computer)
- Essen als Ersatz und Übersprungshandlung für emotionale und persönliche Zuwendung
- Keine geregelten Mahlzeiten
- Fastfood
- Werbung für zucker- und fetthaltige Lebensmittel
- Geschmacksprägung durch Zuckerzusatz (Softdrinks, Babynahrung, gesüßter Tee, gesüßte Fleischwaren)
- Jo-Jo-Effekt nach einer Diät
- Übergewicht als Schönheitsideal bzw. Zeichen für Wohlstand in manchen Kulturen
- Sportarten, bei denen Übergewicht vorteilhaft ist (Sumō-Ringen)
- Je niedriger der soziale Status (bestimmt durch die drei Faktoren Höhe der Ausbildung, Haushaltseinkommen und berufliche Stellung), desto häufiger trifft man auf das Problem Adipositas: Je höher der Schulabschluss, desto niedriger – und damit günstiger – liegt der Body-Mass-Index. An Adipositas leiden in Deutschland rund ein Viertel der Männer in unteren Schichten – in der Oberschicht sind es nur um die 15 Prozent. Bei den Frauen ist der Unterschied mit etwa 35 Prozent zu 10 Prozent noch deutlicher.

Genetik

Genetische Faktoren (Erbanlage) prägen den Grundumsatz, die Nahrungsverwertung und das Fettverteilungsmuster. Die Nahrungsverwertung war zu Zeiten der „Jäger und Sammler“ ein wichtiges Überlebensmerkmal: Wer den Überschuss in Fettzellen abspeichern konnte, konnte in Zeiten des Mangels davon zehren.

„Da sich die genetische Ausstattung des Menschen in den letzten Jahrzehnten praktisch nicht verändert hat, ist die starke Zunahme von Adipositas in erster Linie das Ergebnis veränderter Lebensumstände.“

Adipositas als direkte und indirekte Folge von Krankheiten und Lebensumständen

Eine Essstörung oder eine Sucht können vorliegen, wenn oft und ohne Hungergefühl zwanghaft große Mengen von Nahrungsmitteln verzehrt werden. Zu den Ursachen von Essstörung und Sucht siehe dort.

Stoffwechselkrankheiten kommen bei etwa 2 Prozent der Gesamtbevölkerung vor. Wie hoch der Anteil der Fälle ist, in denen Stoffwechselkrankheiten ursächlich für Übergewicht sind, ist noch nicht belegt. Typische Stoffwechselkrankheiten, die Adipositas direkt verursachen können, sind.

Entscheidend für das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung ist nicht der BMI, sondern das Fettverteilungsmuster. Besonders nachteilig wirken sich Fettdepots im Bauchraum und an den inneren Organen aus (sogenannter Apfeltyp). Dieses innere Bauchfett („intraabdominales Fett“, „viszerales Fettgewebe“) beeinflusst den Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel (Zuckerstoffwechsel) besonders ungünstig und gilt als wesentlicher Indikator des metabolischen Syndroms und führt damit zu Fettstoffwechselstörungen und Diabetes. Als risikoärmer gilt die mehr hüft- und oberschenkelbetonte Fettverteilung (sogenannter Birnentyp).

Adipositas bei Kindern wird unter Berücksichtigung von Entwicklungsstand, Alter und Größe (sog. Perzentilen) bestimmt. Adipositas bei Kindern und Jugendlichen untersucht auch die sogenannte Idefics-Studie, eine europäische Interventions-Studie, die „[…] die Auswirkungen von Ernährung, Lebensweise und sozialem Umfeld auf die Gesundheit von europäischen Kindern im Alter von zwei bis zehn Jahren.

 

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Red GV 20211006

 

 

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